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Vitamin C verkürzt den Aufenthalt auf der Intensivstation – Aber es interessiert niemanden…

Gepostet am von René Gräber mit 10 Kommentaren

Die Sache mit dem Vitamin C ist eigentlich ein „alter Hut“. Über die Bedeutung des  Vitamin C habe ich (eigentlich) hinlänglich berichtet.

Und die Ergebnisse Vitamin C bei einer Sepsis (=Blutvergiftung) einzusetzen, sind so vielversprechend, dass ich es (eigentlich) als unterlassene Hilfeleistung bezeichnen muss, dies nicht bei hochgradigen Sepsis-Patienten anzuwenden. Und wir reden hier ja von nicht weniger als 60.000 Patienten, die jährlich daran sterben! Deswegen sollten Sie sich unbedingt meinen Beitrag dazu „merken“:  Vitamin C, Vitamin B1 und Hydrocortison bei Sepsis.

Jetzt fand ich eine weitere Studie [1], diesmal aus Finnland. Ziel dieser Analyse war es, herauszufinden, welchen Einfluss hohe Dosierungen von Vitamin C bei Patienten in Bezug auf Verweildauer auf der Intensivstation und Dauer einer künstlichen Beatmung haben.

 

 

 

Die Autoren identifizierten 18 klinische Studien mit insgesamt 2004 Patienten. Dreizehn dieser Studien untersuchten Patienten mit chirurgischen Eingriffen am Herz. Zwölf dieser Arbeiten mit insgesamt 1766 Patienten zeigten, dass Vitamin C die Aufenthaltszeit auf der Intensivstation um knapp acht Prozent verkürzte. Bei sechs Studien verkürzte oral zugefügtes Vitamin C in einer Dosierung zwischen 1-3 Gramm pro Tag den Aufenthalt auf der Intensivstation um knapp neun Prozent. Bei drei Studien, in denen Patienten mit künstlicher Beatmung beobachtet wurden, verkürzte Vitamin C die Dauer dieser Beatmung um über 18 Prozent.

Die Autoren schließen aus diesen Beobachtungen, dass auch in Hinsicht auf die niedrigen Kosten von Vitamin C die bloße Reduktion von acht Prozent Verweildauer auf der Intensivstation rechtfertigt, einem hochdosierten Einsatz von Vitamin C mehr Beachtung zu schenken. Einen „Nachgeschmack“ hat die Studie allerdings: Es handelt sich hierbei „leider“ um eine sogenannte Metaanalyse, von denen ich generell nicht viel halte. Aber das ist eine Sache der Statistik…

Vitamin C kann sehr viel!

Vitamin C wird immer noch als ein Vitamin betrachtet, dass „nur“ Erkältungen verhindern kann. Aber selbst das wird in weiten Bereichen der Schulmedizin infrage gestellt. Vitamin C ist notwendig, um Skorbut zu verhindern – alles andere sei nur „teurer Urin“. So kriegen das Patienten landauf, landab immer noch zu hören. In meinem Beitrag „ Nützen Vitalstoffe wirklich?„, gehe ich kurz auf diese Unverschämtheiten ein.

Schauen wir mal genauer hin…

Wenn man sich die Wissenschaft von Vitamin C etwas genauer anschaut, wird man feststellen, dass die Biochemie sehr komplex ist. Vitamin C kann viel mehr als nur Skorbut verhindern.

Es ist an der Synthese von  Noradrenalin und Vasopressin beteiligt, die beide integraler Bestandteil des kardiovaskulären Systems sind. Weiter ist es an der Synthese von  Carnitin beteiligt, was Einfluss auf den Energiemetabolismus nimmt. Durch seine epigenetischen Aktivitäten beeinflusst es hunderte von Genen.

Wissenschaftliche Studien haben bis heute zeigen können, dass diese Beeinflussung dazu führt, dass Vitamin C in der Lage ist:

  • Blutdruck zu senken,
  • das Auftreten von Vorhofflimmern zu verhindern beziehungsweise das Risiko dafür signifikant zu senken,
  • Verengungen der Atemwege (Bronchokonstriktion) zu verhindern,
  • Schmerzen zu lindern,
  • Blutzuckerwerte bei Typ-2-Diabetes zu senken etc.

Da die evidenzbasierte Schulmedizin evidenzbasiert mehr Ver- als Beachtung für das Vitamin C übrig hat, ist es nicht weiter verwunderlich, dass gerade in Krankenhäusern die Vitamin-C-Spiegel abzufallen drohen und dementsprechend niedrig sind.

Dazu gesellt sich noch die Tatsache, dass der körperliche Stress, der mit dem Krankenhausaufenthalt und der Erkrankung einhergeht, zum Beispiel Infektionen, chirurgische Eingriffe, Verbrennungen usw. den Spiegel an Vitamin C deutlich senken können. Und dann nicht zu vergessen:  zahlreiche Medikamente führen ebenfalls zu einem Vitaminmangel!

Rund 0,1 Gramm Vitamin C ist täglich erforderlich, um einen normalen Plasmaspiegel bei gesunden Personen aufrechtzuerhalten. Bei Erkrankungen jedoch sind deutlich höhere Dosierungen erforderlich, die bis zu vier Gramm pro Tag erforderlich machen können!

Erst diese hohen Dosierungen garantieren einen Plasmaspiegel, wie man ihn sonst nur bei gesunden Menschen vorfindet. Von daher sind solche hohen Dosierungen an Vitamin C bei entsprechenden Erkrankungen erforderlich, um den erhöhten Metabolismus mit entsprechenden Mengen zu versorgen.

Die vorliegende Metaanalyse scheint diese Überlegungen zu bestätigen. Wünschenswert wäre es hier, diese Hypothese in einer entsprechenden randomisierten, placebokontrollierten klinischen Studie zu überprüfen.

Quelle:  [1]      Vitamin C Can Shorten the Length of Stay in the ICU: A Meta-Analysis. – PubMed – NCBI

 

René Gräber

René Gräber

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